Rosemarie Imholf

Altersgruppe: 66 – 75

Wohnort: Allschwil, BL

Beruf: Ehemals Bibliothekssekretärin, Pensioniert, weltoffen, kritisch, politisch aktiv, unsportlich und Fluglärmgeplagt!

Verwendete Transportmittel: Velo, selten Tram

Interessen: Leserbriefe schreiben, Zeitungen lesen, Graue Panther, Grüne Politik

«Sie gehen von einer Norm aus, welche heisst 'mit Auto leben'. Ich lehne diese Norm ab.»

 Warum und seit wann leben Sie ohne eigenes Auto? Seit ich 12 Jahre alt bin, lebe ich mit Velo. Die Frage, warum Velo, warum nicht Auto, stellte sich nie. Was ist falsch am Velo als Verkehrsmittel?

Welche Vorteile hat ein Leben ohne eigenes Auto? Und wieder geht die Frage von der Norm 'mit Auto' aus. Es nervt!

Wie wirkt sich diese Entscheidung im Alltag aus? Ja, wenn es vom Himmel schüttet, oder sehr kalt ist, oder die Strassen eisglatt sind, dann nehme ich das Tram.

Benutzen Sie gelegentlich ein Auto? Nein.

Was sind Ihre Ratschläge an andere Personen für ein Leben ohne eigenes Auto?

  1. Stellt euch nicht so an! Denkt mal ein wenig ökologisch nach. 4 Tonnen Blech müssen bewegt werden, um eine einzige Person zu transportieren. Verkauft den dummen Karren.
  2. Es ist kein Leben ‚ohne-etwas‘ sondern einfach: ‚mit Velo‘. Mit verzichten hat das ganz und gar nichts zu tun. (Ich bin doch auch träge und faul!)
  3. Überzeugt sein! Es gibt immer noch viele Anti-Velo-Schikanen. Z.B. Läden, vor denen das Schild „Velos anstellen verboten“ hängt. Ich möchte dort eigentlich lieber nicht einkaufen. Aber wenn ich etwas brauche, dann gehe ich halt doch rein. Nachdem ich mein Velo unter dem Schild abgestellt habe! Wir Velofahrer*innen sind auch Kunden oder nicht?

Welche Verbesserungen könnten getroffen werden, um ein Leben ohne eigenes Auto zu erleichtern und zu fördern?

  • Parkplätze aufheben. Benzin verteuern. Alle Schäden des Motorverkehrs (auch die grauen) vollumfänglich den VerursacherInnen belasten!
  • Velowege durchgehend und bequem machen. Mehr gedeckte Velo-Unterstände, an vielen Orten. Vorfahrtsrechte für Velos an Verkehrsampeln. Bei Rot nach rechts immer abbiegen dürfen. Gesteuerte Ampeln nicht auf Kosten der Velofahrer lange auf Rot lassen (Velos brauchen für die gleiche Distanz unverhältnismässig viel länger als Autos, also dürfen sie nicht behindert werden).
  • Kampagnen durchführen, die das Velofahren als hip, zeitgemäss, zukunftsfähig, praktisch und intelligent zeigen! (Auch das Grossmutti auf dem „Hausfrauen-Velo“ mit Körbchen kann ein Vorbild sein.) Nicht immer nur auf die Argumente 'sportlich' bzw. 'Life-Style' setzen. Es geht um den ganz gewöhnlichen Alltag, den Arbeitsweg, den Einkauf, den Ausflug, den Kleintransport.
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